# 49 Die Macht der Bilder: Zwischen Fakten und Fakes

Shownotes

Es braucht keine KI-generierten Bilder, um Menschen in die Irre zu führen. Oft reicht es schon aus, kleine Details nicht mit zu fotografieren und die Aussage ändert sich. In der aktuellen Folge besprechen c't Fotografie Redakteur Thomas Hoffman und Podcast-Host Judy Hohmann, welche Macht Bilder entfalten können, je nachdem, wer sie betrachtet.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Das, was er dem Betrachter zeigt, das Umfeld, was Thomas rum passiert, sehen wir als Betrachter nicht.

00:00:06: Wir

00:00:16: sind

00:00:16: jetzt von er.

00:00:17: Na ja, und er.

00:00:19: Live oder was?

00:00:23: Wenn Thomas Hoffmann fotografiert, manipuliert er dann seine Bilder.

00:00:29: Menschen nehmen Fotos unterschiedlich wahr.

00:00:32: Manchmal sind sie aber auch einfach nicht echt.

00:00:33: Wie schafft man es, Bilder mit der nötigen Distanz zu betrachten und Fälschungen zu erkennen?

00:00:39: Hallo da draußen ist wieder Judy Hohmann, heute aus der Redaktion mit dem Thema Die

00:00:44: Macht der Bilder.

00:00:46: Ein Foto muss nicht unbedingt fake sein, um missverstanden zu werden.

00:00:50: Vieles kommt auch einfach durch die Interpretation des Publikums.

00:00:54: Manchmal geht die Bildaussage versehentlich nach hinten los, manchmal aber auch ganz bewusst zum Beispiel bei Propagandamitteln.

00:01:02: Fotos sind ein mächtiges Werkzeug.

00:01:04: Wie mächtig das wollen wir heute herausfinden?

00:01:07: Mit dabei meinen Kollege und CT-Fotografie-Redakteur Thomas Hoffmann.

00:01:12: Seines Zeichen, jetzt kommt's, erstplatzierter beim Bullturnier, im Three Corners Happy Life Beach Resort auf Gran Canaria und noch viel besser, zweitplatzierter bei den deutschen Meisterschaften der Zigarren, langsam raucher.

00:01:28: Hallo Thomas!

00:01:29: Hallo, Judy.

00:01:30: Ich freue mich, hier zu sein.

00:01:31: Ich freue mich auch, mit Prominenz an einem Tisch zu sitzen.

00:01:33: Das ist immer super spannend.

00:01:35: Das geht runter.

00:01:38: Wir unterhalten uns heute über ikonische Bilder und wollen uns dabei unterschiedliche Bereiche ansehen, in denen es um die Wirkung von öffentlichen Bildern geht.

00:01:47: Einmal die Subjektivität von Bildern.

00:01:50: Wir sehen ein Foto und nehmen es vielleicht falsch wahr, obwohl es den Tatsachen entspricht.

00:01:54: Dann werfen wir einen Blick darauf, wie man tatsächlich Fake-Bilder enttarnt.

00:01:59: und zu guter Letzt sprechen wir noch über Bilder, die unfreiwillig Aufmerksamkeit generieren, nämlich Memes und andere Bilder, die durch das Internet so richtig geboostet wurden und auf Social Media explodiert sind, ohne dass die abgebildeten Menschen es so richtig darauf angelegt hätten.

00:02:16: Fangen wir mal an, Thomas.

00:02:17: Hast du im Kleinen selbst schon mal ein ikonisches Bild geschossen?

00:02:24: Also ich würde ... dass für mich mit Ja beantworten, ob andere Menschen, die das Bild betrachten, auch so sehen, sei mal dahingestellt.

00:02:32: Aber es gab für mich durchaus schon Bilder, wo ich sage, die haben den Moment für mich so eingefangen, wie er war.

00:02:39: Und wenn ich drauf schaue, erinnere ich mich an die gesamte Situation, wie das damals war.

00:02:44: Und

00:02:44: kannst du mal so eins beschreiben, damit wir uns was vorstellen können?

00:02:47: Also eins der Bilder habe ich fotografiert in Dänemark, an der Nordsee, Steilküste.

00:02:54: Die so langsam abbrach, da war ein alter Friedhof und die ersten Gräber stürzten sich da auch schon ins Meer und ganz an der Kante war ein Familiengrab, ein windgebeugter Baum.

00:03:05: Das Ganze habe ich in der Nachbearbeitung entsättigt und das ist ein Bild, das für mich die Situation perfekt eingefangen hat und das ich immer wieder gerne betrachte.

00:03:14: Ich habe auch mal ein Bild gemacht, das war... Im kleinen Ikonisch, weil danach ist es zum Trend geworden, zumindest in der deutschen Kinderfotografie Szene, da war ich ein bisschen stolz drauf und zwar habe ich ausprobiert, von einem schwarzen Hintergrund meine eigenen Kinder mit einem Eimer Wasser zu übergießen.

00:03:29: Das heißt, der Moment war eigentlich gestellt, aber die Reaktionen daraus, die war komplett echt.

00:03:35: und die beiden, die haben gekreischt und es war eine super Gaudi draußen, hat es fast vierzig Grad.

00:03:40: Und das sah so cool aus mit den Tropfen, die alle einzeln sichtbar waren.

00:03:45: Und das haben danach tatsächlich auch andere Kinderfotografin aufgegriffen und auch solche Sessions gemacht.

00:03:50: Das fand ich ganz cool.

00:03:52: Aber unsere beiden Bilder sind ein gutes Beispiel dafür, um zu sagen, ist es ein ikonisches Bild oder ist es ein besonderes Bild?

00:03:59: Ist es für uns besonders?

00:04:02: Ist es speziell oder ist es wirklich ikonisch?

00:04:04: Was macht ein ikonisches Bild aus?

00:04:07: Stimmt, da hast du Recht.

00:04:08: In diesem Fall ist es so, dass es andere, also bei meinem Bild jetzt, dass es andere Menschen dazu bewegt hat, etwas Ähnliches rekreieren zu wollen, weil es positive Emotionen ausgelöst hat.

00:04:19: Davon gehe ich mal aus.

00:04:20: Oder weil sich Menschen davon versprochen haben, dass sie es gut verkaufen können in ihrem Studio.

00:04:23: Das weiß ich nicht.

00:04:24: Das reicht.

00:04:24: Also, ikonisch war es dann vielleicht nicht, aber es waren immerhin Trendsetter-Bilder.

00:04:29: In beiden Fällen ist es so, dass die Bilder Emotionen ausgelöst haben, ob bei uns oder anderen.

00:04:36: Und das zeigt die Kraft, die Bilder haben, die ein Text vielleicht nicht hat.

00:04:41: Den müssen wir uns erarbeiten und das Bild entsteht in unserem Kopf.

00:04:45: Und ein Foto ist da schon deutlich direkter.

00:04:49: Und das hat uns so ein bisschen auch zu dem Thema heute bewegt, über die Kraft der Bilder zu sprechen.

00:04:56: Und hatten wir jetzt Beispiel in kleinerem Rahmen aus unserem Umfeld.

00:05:01: Ganz andere Bilder haben sich in die Gehirne von Generationen gebrannt.

00:05:06: aber auch auf unterschiedliche Art und Weise, denn es kommt auch immer so ein bisschen auf den Erfahrungshorizont an.

00:05:11: Ein Bild, was bei mir jetzt vielleicht Trauer und Entsetzen auslöst, löst bei dir vielleicht was ganz anderes aus.

00:05:17: Das hängt ja auch immer damit zusammen, was man schon selber für eine eigene Geschichte hat.

00:05:21: Aber manchmal täuschen Bilder einfach auch ganz direkt.

00:05:24: Aber gut, darauf wollen wir gleich kommen.

00:05:26: Und ich habe einen Text gelesen, den du mir gezeigt hast, und da ging es um Bildeffekte, ein Text von Cornelia Brink und sie schreibt darin über Kontextwechsel.

00:05:36: Und zwar gab es einen Bildwand, also nicht nur diesen einen Bildwand, der Kriegsverwundung zeigt und eigentlich dafür gedacht war, Chirurgen zu helfen, mit so speziellen Verwundungen umzugehen, die sie vielleicht im Krankenhaus nicht erleben.

00:05:53: So ein bisschen als Leitfaden.

00:05:56: Allerdings wurden diese wirklich drastischen Bilder aus dem Krieg ergänzt durch so ein bisschen patriotische Bilder zwischen den Kapiteln und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

00:06:05: Und dann ist jetzt wirklich die Frage, die einen sehen es so ein bisschen als Lehrmaterial, wenn man nicht gerade Chirurg ist, wie sieht man Bilder dann?

00:06:13: Das ist, finde ich, ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich Bilder in verschiedenen Kontexten wirken können.

00:06:18: Hast du auch noch Beispiele, wo der Kontext die Bildaussage verändert?

00:06:22: Also das ist ja allgemein das Problem mit der Objektivität von Bildern.

00:06:27: Der Kontext ist vielen Betrachtern gar nicht bewusst.

00:06:30: Das ist ja vom Fotografen schon beeinflusst durch die Wahl der Brennweite, durch die Wahl des Bildausschnitts.

00:06:38: Vielleicht auch der Blende, dass was er dem Betrachter zeigt.

00:06:41: Das Umfeld, was drum herum passiert, sehen wir als Betrachter nicht.

00:06:46: Und das ist häufig ein wichtiger Kontext, der auch eine Bildaussage direkt beeinflusst beziehungsweise die Bildaussage, die wir wahrnehmen, ins Gegenteil verkehren kann.

00:06:58: Und dein Beispiel hat ja jetzt auch viel mit Menschen, mit Schicksalen, mit Patriotismus zu tun.

00:07:06: Und allgemein würde ich sagen, jedes Bild, das Menschen zeigt, weckt Emotionen, er weckt Nähe, anders als eine Landschaftsaufnahme.

00:07:14: Das kann einem gefallen oder nicht.

00:07:15: Wenn ich keine Berge mag, spricht es mich nicht an.

00:07:19: Bei einer Bergaufnahme Menschen sind da doch irgendwie direkter und gerade im Kontext mit Kriegsverletzungen berührt das wahrscheinlich jeden, der sieht.

00:07:30: Und es gibt ja ein Bild

00:07:31: von

00:07:32: Kevin Carter, das heißt das Mädchen und der Geier.

00:07:34: Darauf zu sehen ist ein Kind im Sudan, das sehr abgemagert ist.

00:07:39: Im Hintergrund sitzt ein Geier und eine Assoziation, die wahrscheinlich viele Menschen haben, die dieses Bild betrachten ist.

00:07:46: Im Kind geht es so schlecht, es sitzt ja auch zusammengekauert.

00:07:49: Und die Geier warten schon auf den nahenden Tod.

00:07:52: Dass es so das Kopfkino was losgeht, tatsächlich handelte es sich aber um einen Jungen, nicht um ein Mädchen, wie da dargestellt war.

00:08:00: Und am Ende gab es auch einen Happy End, dieses Kind ist gar nicht gestorben.

00:08:04: Aber die Geschichte, die sich da vom inneren Augen spinnt, ist einfach eine ganz, ganz andere.

00:08:10: Ja, das unterstreicht die Macht der Bilder.

00:08:12: Und deswegen werden Fotos auch gerne im politischen Kontext genutzt.

00:08:17: Ich kenne das Bild von dem, sprichst auch.

00:08:19: Es geht da, glaube ich, um eine Hungerskatastrophe im Sudan.

00:08:23: Und es zeigt auch sehr schön ein Bild, zeigt mehr als tausend Worte, da hätte man beschreiben können.

00:08:28: Schwere Hungersnot im Sudan, die Kinder verhungern.

00:08:32: Die Sonne brennt.

00:08:33: viel direkter und emotionaler ist dieses Bild, das dich sehr mitgenommen hat und auch mich direkt angesprochen hat.

00:08:39: Die Story dahinter kannte ich jetzt nicht, aber es hat seine Wirkung absolut nicht verfehlt.

00:08:45: Oder es gibt zum Beispiel, was du jetzt gesagt hast, Menschenbilder sprechen einen so an.

00:08:49: Es gibt aber auch ein Naturbild.

00:08:51: was so eine Wirkung hat, die ich ganz unerwartet finde.

00:08:54: Und zwar ist es eine Luftaufnahme, d.h.

00:08:57: das Herz von Wo, von im Jan Arthus Bertrand.

00:09:02: Und diese Luftaufnahme, die zeigt ein Mangrovenwald.

00:09:05: Und mitten in dem Mangrovenwald ist eine Lichtung diesherzförmig.

00:09:09: Und von oben betrachtet sieht das so ganz ... Wunderbar aus, als würde die Natur uns einen Zeichen schicken, da kann man so viel romantisierendes Reihen interpretieren.

00:09:19: Und dann habe ich mich gefragt, wie sieht's wohl aus, wenn man in diesem Mangrovenwald drinsteht?

00:09:25: Wahrscheinlich irgendwie ein bisschen bedrohlicher.

00:09:26: Und dann kommt's manchmal auch einfach auf die Perspektive an, was so ein Bild einem suggeriert.

00:09:30: Das finde ich ganz spannend.

00:09:32: Gibt es noch Bilder?

00:09:33: Ach, wir hatten mal über eins gesprochen mit Soldaten und seinem Gewehrlauf.

00:09:37: Magst du dazu noch mal was sagen?

00:09:40: Also ich kriege die Geschichte nicht mehr ganz zusammen.

00:09:43: Das stammt aus meinem Studium.

00:09:45: Da hatte uns ein Professor ein Bild gezeigt.

00:09:48: Man sah Flüchtlinge in Afrika am Boden sitzen, in der prallen Sonne eine Flasche Wasser in der Hand und ein Gewährlauf am Kopf.

00:09:58: Der erste Eindruck war dieser Mensch wird... bedroht mit Waffengewalt dort am Ort gehalten.

00:10:04: Die Geschichte war auch in diesem Fall eine ganz andere.

00:10:07: Das nächste Bild war mit einem größeren Weitwinkel aufgenommen und hatte nicht mehr den Tele-Effekt.

00:10:15: Und man sah, der Soldat, der die Waffe hielt, im ersten Bild war er nicht zu sehen, war ein UN-Blauhelmsoldat, der deutlich entfernt von dem Flüchtlingen stand und ihn beschützte.

00:10:28: Und die Situation stellte sich dementsprechend komplett anders da, dem Menschen wurde geholfen, anstatt ihn zu bedrohen.

00:10:35: Ja,

00:10:35: deswegen ist es eigentlich ganz wichtig, wenn man auch Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln hat in dieser Situation, die die Szene mal ganz beleuchten, weil Bildausschnitte sind trügerisch.

00:10:46: Jetzt haben wir von echten Bildern gesprochen, die wir vielleicht einfach falsch wahrnehmen, aber es gibt ja auch Bilder, die sind extra falsch, nämlich Fake-Bilder, die teilweise ... durch KI erstellt werden.

00:10:57: Und da habe ich ein Bild jetzt im Kopf von einem Vater, der fünf Kinder an der Hand und auf dem Rücken trägt.

00:11:06: Kennst du das Bild?

00:11:07: Ich kenne das Bild, ja.

00:11:08: Und die Geschichte, die man sich dahinter vorstellt, ist ja ganz, ganz fürchterlich.

00:11:14: Was da passieren mag, und ich weiß gar nicht mehr genau, wie es betätelt ist.

00:11:18: Auf jeden Fall hat dieses Bild sicherlich einen politischen Hintergrund.

00:11:23: im Gaserkonflikt, aber wenn man sich das ganz genau anguckt, dann sieht man, dass die Armen nicht so ganz korrekt sind, der Kinder, die sich da um diesen Mann schlingen, um gerettet zu werden.

00:11:33: Und zusätzlich ist mir noch aufgefallen, also der vermeintliche Vater hat auf dem Rücken zwei Jungs, die er trägt und obendrauf noch ein Mädchen.

00:11:42: Und beide Hände des Mädchens sind am Kopf des Vaters so sichtbar und es sieht aus, als würde sie sich an drei Haaren festhalten.

00:11:49: Und die haben mich gefragt, okay, wie kann dieses Kind auf den beiden Brüdern sich festhalten, wenn es wirklich nur ein paar Haare zu greifen kriegt?

00:11:57: Auf den ersten Blick fällt das aber nicht auf.

00:11:58: Das Bild sieht wirklich schrecklich echt aus.

00:12:02: Und man muss sich die Mühe machen zu checken.

00:12:04: Kann das hier überhaupt alles so sein?

00:12:07: Passt hier die Physik oder würden die einfach alle auseinanderfallen, so wie die da gestapelt sind?

00:12:12: Gibt es noch Bilder, die so typisch fake sind und um die Welt gegangen sind, die du noch kennst?

00:12:17: So gerade aus dem Propaganda-Bereich.

00:12:19: Ich kann dir kein konkretes Beispiel nennen.

00:12:22: Aber da gibt es zig KI-Bilder, wo bei genauem Hinsehen die Person dann noch irgendwo einen dritten Arm hat, der beim ersten Hinschauen nicht aufgefallen ist.

00:12:33: Oder ein Blick auf die Hände lohnt sich auch, immer mal die Finger durchzuzählen, ob es fünf sind oder nicht.

00:12:39: doch, sechs oder sieben.

00:12:40: Die KI macht zum Glück heute noch solche Fehler, die vergleichsweise leicht zu erkennen sind.

00:12:47: Schrift im Bild ist ein ganz gutes Beispiel, wenn man darauf schaut und versucht zu entziffern, was auf dem Straßenschild im Hintergrund steht und dort nur Hieroglyphen sind, ist das ein ziemlich eindeutiger Hinweis, dass wir es ja mit einem KI-Bild zu tun haben.

00:13:02: Ich fürchte allerdings, dass die fortschreitende Entwicklung der KI recht bald dazu führen wird, dass diese Fehler nicht mehr passieren.

00:13:11: Es ist ja heute schon sehr schwer, falsch von richtig zu unterscheiden, dass ich als großes Problem, weil es wirklich ein Propagandamittel ist, was es bis in etablierte Medien schafft, weil auch dort den Leuten das Know-how fehlt oder die Bilder einfach zu gut sind, um festzustellen, dass sie fake sind.

00:13:27: weil es schnell gehen muss.

00:13:28: Das kommt auch noch dazu, ja.

00:13:30: Wenn man dann zum Beispiel auch ein Bild gesehen, da wird Donald Trump abgeführt, das ist aber wirklich täuschend echt aus.

00:13:36: Und manchmal, früher hat man die Bilder ja auch noch daran erkannt, dass sie einfach viel zu perfekt und zu glatt gezogen aussahen.

00:13:42: Aber heutzutage können die ja schon richtig schäbig aussehen.

00:13:46: Das finde ich viel gruseliger.

00:13:47: Wenn so ein Bild schlecht aufgenommen aussieht, da nimmt man dem eher ab, echt zu sein.

00:13:52: Also, mit dem passenden Prompt lässt sich da jedem Bild der entsprechende Look geben, um vermeintliche Authentizität zu schaffen.

00:14:01: Also, ich bin ein großer Fan auch von einem der ersten KI-Bilder, was mir bewusst aufgefallen ist, der letzte Papst in Balenciaga-Downjacke.

00:14:10: Ich fand's großartig.

00:14:13: Davon würde ich mir mehr wünschen.

00:14:16: Ja, das stimmt.

00:14:17: Klar, man kann jetzt auf die Finger gucken.

00:14:19: Es gibt aber auch ... Manipulation im großen Stil, gerade wir haben ja auch über Kriegsbericht, Erstattung gesprochen.

00:14:25: Und da gibt es wirklich Menschen, die sich hinsetzen und schauen, wo wurde an Bildern rummanipuliert.

00:14:30: Das muss ja auch gar nicht immer ein KI-Bild sein.

00:14:32: Es können ja auch Dinge aus Bildern entfernt worden oder zugefügt sein.

00:14:36: Und da gibt es verschiedene Mechanismen, wie zum Beispiel das internationale Recherche-Kollektiv Bellingcat, die aus Investigativ und sogar Bürgerjournalisten bestehen.

00:14:46: Und die nutzen ja verschiedenste Möglichkeiten, rauszufinden.

00:14:49: wie echt Bilder sind oder vielleicht echte Bilder, die an ganz anderen Orten auch entstanden sind.

00:14:55: Und da gibt es nun Möglichkeiten, die man da zur Prüfung nutzen kann, wie z.B.

00:14:59: Geodaten.

00:15:00: Und die Kamerahersteller haben das Problem ja auch erkannt.

00:15:03: Magst du mal dazu was sagen, wie die versuchen, dieser ganzen Falschwelle entgegenzuwirken?

00:15:11: Also zuerst einmal für ... Bildagenturen oder Nachrichtenagenturen ist das Verbreiten von gefälschten Bildern natürlich das Schlimmste, was man sich vorstellen kann.

00:15:20: Die Leben vom Vertrauen, und wenn so was passiert, ist das Vertrauen schnell dahin.

00:15:26: Und deswegen hat man da, glaube ich, relativ schnell die Notwendigkeit festgestellt, sicherzustellen, dass die veröffentlichten Bilder auch authentisch und nicht bearbeitet sind, beziehungsweise, dass man die Bearbeitung nachvollziehen kann.

00:15:39: Dafür gibt sie sogenannten Content Credentials.

00:15:43: Wie du schon sagtest, werden da die Metadaten, eine digitale Bildsignatur mit kryptografischen Methoden zusammen mit dem Bild gespeichert.

00:15:53: Das heißt, es lässt sich im Nachhinein nicht verändern, was da drin steht.

00:15:57: Und jede Veränderung am Bild wird da quasi gelockt, sodass man nachverfolgen kann, wo das Bild aufgenommen wurde, wann das Bild aufgenommen wurde, mit welcher Kamera, welcher Brennweite.

00:16:08: Wo lag der Fokuspunkt?

00:16:10: auch nicht ganz unwichtig, um sicherzustellen, dass nicht etwas abfotografiert wurde.

00:16:15: Es könnte natürlich auch sein, dass jemand das KI-Bild am Rechner bastelt und dann abfotografiert und es fehlt einfach die Tiefe, wenn man sieht, dass die Fokusdistance fünf Zentimeter waren.

00:16:28: Ja, das wird nach und nach implementiert.

00:16:30: In Adobe-Produkten ist es bereits integriert und die ersten Kamerahersteller wie Sony und Leica Fühlen das jetzt auch in den Kameras ein, so dass das gleich bei der Aufnahme des Bildes mit hineingeschrieben wird.

00:16:44: Ich gehe davon aus, dass wir bei den Topmodellen von allen Herstellern, wenn nicht in diesem Jahr im nächsten Jahr, überall dieses Feature sehen werden.

00:16:54: Und das sind einmal die Informationen.

00:16:56: Die die Hersteller jetzt schon mitgeben, aber man kann natürlich auch im Nachhinein nochmal gucken, sich zum Beispiel das Rauschwahl in der Raw-Bilder angucken.

00:17:04: Da gibt es Tools, die so unnatürliche Glättungen oder neu dazugekommene Artefakte erkennen können.

00:17:11: Das ist etwas, was Forensiker auch tun, um zu schauen, passt die Beleuchtung noch oder verändert sich eben das Bildrauschen.

00:17:19: Und die vergleichen die.

00:17:21: Sensorprofile.

00:17:22: Ja, also da ist mit Sicherheit mit Mustererkennung sehr viel möglich und jeder Sensor wird eigene Merkmale haben, die man im jedem Bild wiederfinden kann.

00:17:32: Wenn die fehlen, ist das schon mal ein eindeutiges Indiz und da gibt es mit Sicherheit.

00:17:36: zahlreiche digitale Verfahren, um Manipulationen auf die Schläche zu kommen.

00:17:40: Aber da sind wir auch wieder beim Zeitdruck.

00:17:43: in so einem schnell lebenden News-Geschäft.

00:17:45: Muss es schnell und eindeutig sein, da kann nicht lange geprüft werden.

00:17:48: Aber

00:17:48: dann kommen doch zum Beispiel Kriegsberichtserstatter eigentlich fast gar nicht drum, um die Geodaten einzustellen, oder?

00:17:55: Sonst können sie wahrscheinlich ihre Bilder gar nicht verkaufen.

00:17:57: Da gehe ich von aus.

00:17:59: Die meisten Kriegsberichtserstatter sind wahrscheinlich eher als embedded unterwegs, und dann muss man gucken, auf welcher Seite berichtet wird.

00:18:07: Und da sind wir dann auch wieder bei der Story im Bild, was uns das Bild sagen will.

00:18:14: Wie sagt man das Erste, was im Krieg stirbt, ist die Wahrheit.

00:18:17: Deswegen sollte man da immer ganz genau drauf schauen, was einem da vorgelegt wird.

00:18:23: Das

00:18:23: muss ich gerade wieder an die Politik denken und an die Tatsache, wie fast amüsant ich das finde.

00:18:29: Das passt jetzt nur halb an die Stelle, aber trotzdem, wenn es Unwetter gibt.

00:18:34: und Politiker plötzlich in Gummistiefel und Schaufel auf Bildern erscheinen und den Eindruck vermitteln, dass sie da selber jetzt sämtliche Sand säcke aufstapeln.

00:18:44: Mich würde mal interessieren, wie lange die da tatsächlich stehen.

00:18:46: Wahrscheinlich bis der letzte Fotograf abgedrückt hat, bevor sie wieder zurück aus den Gummistiefeln raus in ihre schönen Schuhe schlüpfen.

00:18:54: Das sind allerdings keine Fake-Bilder, das ist vielmehr nur noch mal ein zum Thema.

00:18:58: Zeigt aber auch die Macht der Bilder.

00:19:00: Das hat mit Sicherheit schon manchen Wahlkampf gerettet.

00:19:03: tatkräftig am Deich zu schaufeln.

00:19:07: Auch da ist ein Blick immer nicht verkehrt.

00:19:09: Wenn in den grünen Gummistiefeln die weiße Leinenhose steckt, wird der Einsatz wahrscheinlich allzu lange gedauert haben.

00:19:17: Ja, am Ende zählt wahrscheinlich als oberstes Mittel Menschenverstand.

00:19:22: Ein bisschen kritisch mal hinschauen und überlegen, ergibt das jetzt alles so richtig Sinn.

00:19:26: Aber wir haben noch einen dritten Teilbereich und das ist unfreiwilliger Ruhm.

00:19:31: Was passiert eigentlich mit den armen Menschen, die durch Memes berühmt werden?

00:19:37: Magst du noch mal kurz sagen, was eigentlich ein genauen Meme ist?

00:19:39: Tja, ein Meme.

00:19:43: Es ist ein popkulturelles Phänomen, würde ich sagen, in dem Menschen wie du und ich, aber auch Stars oder Personen des öffentlichen Lebens auf Bildern festgehalten werden, die in einem anderen Zusammenhang zur Verdeutlichung eine Aussage dabei gezogen werden.

00:20:01: Das klingt jetzt erst mal sehr nüchtern und trocken.

00:20:04: Ich habe mich an einer Definition versucht, hat mir da tatsächlich auch noch nie Gedanken drüber gemacht, wenn man ein Meme erklären soll.

00:20:11: Ich bin ein großer Fan davon, ich finde manche blöd, manche finde ich großartig, manchen nutze ich selber.

00:20:18: Ja und diese Memes mit ihrem unfreiwilligen Ruhm, Die haben teilweise auch richtig im Nachhinein Auswirkungen gehabt auf die abgebildeten Personen.

00:20:27: Wir kennen, glaub ich, alle das Nirwana-Baby auf dem Nirwana-Cover.

00:20:31: Ich glaub, das ist noch ganz gut ausgegangen.

00:20:34: Aber es gibt tatsächlich auch Phänomene, die für die beteiligten Personen nicht ganz so angenehm waren.

00:20:40: Kennst du da eins?

00:20:41: Sonst hätt ich eins in Petto.

00:20:43: Zeig doch mal.

00:20:44: Ja, das ist das Dog-Poop-Girl.

00:20:49: Also im Grunde das Hundekacke Mädchen.

00:20:51: Die Geschichte dahinter ist folgende.

00:20:53: Eine Frau war mit ihrem kleinen Hund in einer koreanischen U-Bahn unterwegs.

00:20:59: Und ihr Hund meinte, sich dort erleichtern zu müssen.

00:21:02: Aber anstatt den Haufen wegzuräumen, entschloss die Person, den da liegen zu lassen, obwohl anwesende Personen ihr schon einen Taschentuch angeboten hatten, um das da wegzuräumen.

00:21:12: Wollte sie aber nicht.

00:21:13: Das rechte sich dann, denn die Dame wurde bei dieser Aktion fotografiert und das Bild landete im Netz.

00:21:19: Und verbreitete sich unfassbar schnell.

00:21:21: Diese Frau stand dann also an dem digitalen Pranger in Korea und so einer der ersten Fälle von so genanntem Doxing.

00:21:29: Das heißt, sie wurde nicht nur dort angeprangert, sondern ihre Identität wurde auch noch öffentlich gemacht, weil viele Menschen sie leider erkannt haben.

00:21:38: Und in einer Gesellschaft, in der Menschen viel auf die Worte anderer hören, hatte das für die Dame dann die Auswirkung, dass sie ihre Universität tatsächlich verlassen hat und sich später dazu durchgerungen hat, eine öffentliche Entschuldigung zu schreiben.

00:21:53: So sehr war sie dann am Ende tatsächlich davon betroffen und von der Scham, dass sie öffentlich bloßgestellt wurde.

00:21:59: Also das ist zum Beispiel, wo das so richtig in Rinden losgehen kann.

00:22:03: Gut, sie hatte was gemacht, was jetzt in der Öffentlichkeit natürlich auch nicht gerade vorbildlich ist, aber dass ihr Name und das alles mit im Netz landete, schwierig.

00:22:13: Im normalen Leben hätten sich wahrscheinlich viele Menschen darüber aufgeregt über ihr Verhalten, aber wahrscheinlich die wenigsten hätten gefordert, dass sie sozial geächtet wird, ihren Job verliert und das Land verlassen muss, im schlimmsten Fall.

00:22:27: Das ist die Macht der Masse, die Unbarmherzigkeit des Internets und der Anonymität dahinter.

00:22:33: Und das ist damit sicher ein Problem, wenn es Menschen trifft, die eigentlich nicht in der Öffentlichkeit stehen.

00:22:40: Beziehungsweise wenn sie im negativen Kontext... dargestellt werden.

00:22:44: Wir hatten uns gemeinsam das Bild vom ... wie hieß es, Winning Baby oder ... Du weißt, was ich meine.

00:22:50: Ah,

00:22:51: Success Kid.

00:22:52: Das Success Kid.

00:22:54: Ja, das kommt noch am Ende.

00:22:57: Das ist die schönste Geschichte.

00:22:58: Das kommt am Ende.

00:22:59: Hast du noch andere Beispiele von echten Auswirkungen?

00:23:02: Echter Auswirkungen, ich kann's dir nicht sagen.

00:23:03: Ich habe die Schicksale dahinter nicht verfolgt, aber es gibt ein Bild ... Scumbag Steve.

00:23:11: Ein Typ in unmöglichen Klamotten.

00:23:14: Ein so großes Käppi schräg auf dem Kopf.

00:23:17: Pelzmantel an und ein leicht belämmerten Blick im Gesicht.

00:23:21: Die Memes, die ich dazu gefunden habe, gehen so in die Richtung.

00:23:26: dieser Typ aufgehört zu rauchen, aber nur seine eigenen Zigaretten.

00:23:29: Und in dem Stil geht es weiter.

00:23:32: Also, der Kerl wird in jedem Meme als absoluter Verlierer dargestellt.

00:23:36: Ich vermute, das Foto wird auf irgendeiner Party entstanden sein.

00:23:39: Jetzt liegt's hier bei uns auf dem Tisch und wir kennen ihn auch.

00:23:42: Nicht so schön für den Betroffenen.

00:23:44: Nee, das stimmt.

00:23:45: Hast du noch weitere Memes?

00:23:46: Ansonsten haben die Memes ja auch Einzug gehalten in die Werbung.

00:23:51: Also, dass auch Konzerne erkannt haben.

00:23:54: Ein Meme hat so eine Verbreitung, dass viele es kennen und es deshalb auch genutzt wird, um Werbung damit zu machen.

00:24:01: Also, ich zeig hier gerade ein Bild mit einem Herrn, ich würde sagen, in den fünftigeren Ende, fünftiger, leicht graumilliert, schicker Anzug, dicke Uhr.

00:24:12: Das ist das Ursprungsmeme.

00:24:13: und da hat dann, ich denke, eine Biermarke, die Bierflasche mit ins Bild manipuliert und es als Werbung genutzt.

00:24:22: und allein der Wiedererkennungseffekt des Herren wird wahrscheinlich für eine gelungene Marketingkampagne gesorgt haben.

00:24:30: Tatsächlich gibt es nämlich auch diese positiven Beispiele, in denen... Die Menschen daraus noch wenigstens Kapital schlagen konnten, dass jemand anders meinte, das stimmt gar nicht, dass immer nur andere Leute diese Bilder verbreiten.

00:24:42: Aber manchmal ist es so, dass man sich vielleicht nicht vorstellen kann, was damit so passiert.

00:24:46: So auch beim Desaster Girl.

00:24:50: Das Bild ist wahrscheinlich vielen ein Begriff.

00:24:53: Und zwar zeigt es im Hintergrund, ein Feuerwehreinsatz, ein brennendes Haus und im Vordergrund ist ein kleines Mädchen zu sehen.

00:25:01: Dass ein Gesichtsausdruck hat, der vielleicht als diabolisch gewertet werden kann.

00:25:06: Und wenn man das sieht, viel Fantasie, könnte man meinen, sie wär die Brandstifterin.

00:25:10: Nicht sehr schmarchelhaft auf den ersten Blick.

00:25:13: Aber dieses Disastergirl, Zoe Roth, hat tatsächlich dieses Bild als NFT verkauft für fünfhunderttausend Dollar und konnte sich damit am Ende ihr Studium finanzieren.

00:25:25: Also, so ist aus dem

00:25:26: ... Oder noch mal ein Haus anzünden.

00:25:28: Ich

00:25:30: glaub, so was funktioniert nur mit niedlichen Kindern oder mit Leuten, die irgendwie auf einer Party unglücklich getroffen wurden.

00:25:38: Hast du noch weitere Memes dabei?

00:25:40: Ach, das sind gar keine Memes.

00:25:43: Das ist schon auch ein Meme, auch zu Marketingzwecken, wenn man so will.

00:25:48: Es geht um Netflix-Serien oder Serien im Allgemeinen, wo einfach ... Bildausschnitte aus diesen Serien genutzt werden, um auch Emotionen zu wecken.

00:25:58: Erfolgreiche Serien.

00:26:00: Ich sehe hier jetzt Better Call Saul, Breaking Bad, Dexter, und die Überschrift ist, man sollte vielleicht nochmal seine Karriereoptionen überdenken.

00:26:09: Ja, sowas funktioniert natürlich auch supergut, es gibt ... Viele Serien, die zahlreiche Fans haben und die spricht man damit an, die erreicht man damit.

00:26:19: Es ist ein Kommunikationsmittel, was schnell und einfach funktioniert.

00:26:22: und was mehr will man mit einem Bild erreichen.

00:26:25: Eigentlich ist ja das Bild auch nur so ein bisschen die Transportbox.

00:26:28: und das richtig Lustige sind eigentlich die Texte, die dazu erstellt werden.

00:26:32: Es gibt ja auch Memes, die mit unterschiedlichen, also ein Foto, das mit unterschiedlichen Texten belabelt wird und in völlig verschiedene Richtungen schießt.

00:26:40: Es gibt ja auch ein ikonisches Bild, Als im ... soes Kanal das Containerschiff querstand und dieser mini kleine Bagger versuchte das frei zu schaufeln.

00:26:50: Das war ja auch die perfekte Steilvorlage für die lustigsten Sprüche, die damit kombiniert wurden, diese zwei ungleichen Geschöpfe, die da zusammengekommen sind.

00:27:01: Was hast du noch für Bilder dabei?

00:27:03: Also aus dem Bereich Memes tatsächlich gar nicht mehr so viel.

00:27:07: Mhm.

00:27:08: Aber andere Bilder, die da noch ikonisch sind, sehe ich auf deinem Tisch?

00:27:11: Also viele, die mit sich jeder kennt, das Napalm Girl, ein Bild, das jeder kennt, da sind wir ganz klar im Bereich der ikonischen Fotografie.

00:27:19: Das ist ein Antikriegsbild, was jeder im Kopf hat, wahrscheinlich, wenn es um den Vietnamkrieg geht.

00:27:27: Ebenso ein Bild, wo auch ein Vietnameser auf der Straße steht, eine Pistole am Kopf gehalten wird, kurz vor der Hinrichtung.

00:27:35: Das sind diese Fotos, die eine Generation beeinflusst haben und in dem Zusammenhang ganz wichtig sind.

00:27:44: Ein anderes Bild mit einem schwer verletzten Marine, bei seiner Hochzeit wirklich schrecklich entstellt.

00:27:52: Der Schrecken des Krieges kommt mit so einem Foto auch zu einem nach Hause und wird greifbar.

00:27:58: Ja, aber wir wollen ja nicht so schrecklich enden.

00:28:00: Nein.

00:28:00: Nein, deswegen kommt jetzt noch die Geschichte.

00:28:04: die ich richtig toll finde, von dem Success Kit.

00:28:07: Das sogenannte Success Kit.

00:28:08: Es hat auch einen Namen.

00:28:09: Es heißt Sammy Greiner.

00:28:11: Und das Bild zeigt ein Baby mit entschlossenen Blick und geballter Faust.

00:28:17: In verschiedenster Ausrichtungen gab es das in der Werbung.

00:28:21: Es wurde unterschiedlichst betitelt.

00:28:23: Die eigentliche Geschichte dahinter ist, das Kind spielte eigentlich nur im Sand und hatte eine Handvoll Sand und wollte die essen.

00:28:29: Warum es so guckt, weiß kein Mensch.

00:28:32: Am Anfang, als das Bild viral ging, da hieß es noch, I hate sandcastles, also ich hasse Sandburgen.

00:28:38: Das hatte so ein bisschen einen negativen Touch.

00:28:40: das Bild, das fand die Mutter nicht so toll.

00:28:42: Aber später wurde das Ganze so ein bisschen ungedeutet in so einem, wir schaffen das Blick.

00:28:46: Und das Meme hieß irgendwann Success Kit, weil es so erfolgreich aussieht mit dieser geballten Faust.

00:28:52: Die schöne Geschichte dahinter ist, dass die Familie mit diesem Bild, das sich sogar sein Verbreitete über Lizenzen tatsächlich ein bisschen... Geld verdienen konnte, auch über Werbung.

00:29:03: Aber der eigentliche Erfolg dieses Bildes war, als der Vater dieses Jungen eine Nierentransplantation brauchte und Geld für Dialyse.

00:29:12: Und die Mutter so ein bisschen damit haderte, ob sie das Bild jetzt nochmal verwendet, um für so eine Spenden... Spendenaufruf, ein bisschen Aufmerksamkeit zu generieren, wollte sie ursprünglich nicht, tat es dann doch.

00:29:24: Und es kam über Achtzigtausend Dollar zusammen und dienen Transplantationen glückte dann.

00:29:29: Das ist so eine schöne Geschichte, wie aus einem Zufallsphänomen am Ende für die Familie dann doch noch was Schönes rauskommen konnte.

00:29:37: Das ist auch wirklich ein niedliches Kind und das muss ich auch, wenn es erwachsen ist, nicht dafür schämen, dass sein Bild viral um die Welt gegangen ist.

00:29:45: Das stimmt.

00:29:46: Jetzt geben wir allen da draußen mit auf den Weg.

00:29:48: Wenn euch ein Bild komisch vorkommt, schaut es euch zweimal an.

00:29:51: Oder dreimal.

00:29:52: Ja,

00:29:52: oder wenn ihr das Gefühl habt, irgendwie macht das jetzt hier gerade emotional was mit mir.

00:29:56: Das regt mich gerade richtig auf das Bild.

00:29:58: Oder es entsetzt mich.

00:30:00: Ist es vielleicht ein Kriegsbild, hat es einen politischen Kontext.

00:30:03: Auch da lohnt es sich, noch mal ein bisschen nachzulesen, ob das vielleicht gerade so wahr sein kann, was da abgebildet ist.

00:30:09: Ich sag nur, Donald Trump wird verhaftet.

00:30:11: Muss man vielleicht zweimal drüber nachdenken.

00:30:14: Oder es gibt auch ein Bild, auf dem Donald Trump einen Kniefall macht vor Putin oder cheating pink, ich weiß es nicht.

00:30:19: Ja, genau.

00:30:20: Schaut zweimal hin und lasst euch nicht beeinflussen.

00:30:24: Genau.

00:30:25: Braucht's gut.

00:30:25: Bis

00:30:25: dann.

00:30:26: Tschüss.

00:30:29: Schickt uns gerne euer Feedback an Fotopodcastatheise.de.

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